Neues Trainingskonzept von Hermann Gerland, Hanno Balitsch und Hannes Wolf

Veröffentlicht von Kicker.de

Was braucht der Fußball-Nachwuchs? „Ich höre nie: Dribbel, dribbel, dribbel!“

Der deutsche Fußball hat ein Nachwuchsproblem. Ein neues Konzept für das Kinder- und Jugendtraining soll Abhilfe schaffen. Drei schlechte Turniere liegen hinter der deutschen Nationalmannschaft. Geredet wird viel darüber, doch einige handeln auch schon ganz konkret, speziell mit Blick auf Positionen, in denen ein Qualitätsvakuum im deutschen Fußball entstanden ist. „Die Grundfrage war: Was müssen Kinder und Jugendliche trainieren, um sich bestmöglich zu entwickeln? Denn wir müssen an dieses Thema im deutschen Fußball unbedingt ran.“ Das sagt DFB-Trainer Hannes Wolf, der mit Unterstützung von Hermann Gerland und Hanno Balitsch ein Konzept entwickelt hat, um dem Kinder- und Jugendfußball wieder eine neue Richtung zu geben. Im kicker-Interview der Montagausgabe spricht das Trio darüber.

Ich höre nie: Dribbel, dribbel, dribbel!

Bei den meisten Übungen, die das Konzept beinhaltet, geht es um Spielformen, um viele Eins-gegen-Eins-Situationen, um Übersicht, darum, schnelle Entscheidungen zu treffen. Und eben darum, die direkten Duelle zu erlernen, offensiv, aber auch defensiv. „Spiel ab, spiel“, das hört man ständig, doch Gerland merkt zurecht an: „Ich höre nie: Dribbel, dribbel, dribbel!“

Den Sinn erläutert auch Wolf, wenn er ausführt: „Wenn du im Training auf zwei Feldern vier gegen vier spielst, hat jedes Kind 200-Mal den Ball. Bei acht gegen acht auf einem Feld nur 50-Mal. Was macht da wohl mehr Spaß? Und was ist effektiver? Rechnen Sie das mal auf 10, 100 oder 1000 Einheiten hoch. Welcher Spieler ist am Ende wohl besser?“

Die Übungen sind auch dafür angelegt, dass sie auch für Einstiegs-Trainer zu coachen sind, auch auf kleinen Trainingsplätzen und mit vielen Spielern, zum Beispiel auf zwei Plätzen nebeneinander. Hanno Balitsch erklärt: „In den Vereinen meiner Söhne lautet die Philosophie, dass bis zur D-Jugend nur Mütter und Väter trainieren sollen. Diese Mütter und Väter machen das nach bestem Wissen und Gewissen, das ist wirklich sensationell. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, Input für ihre Trainings zu bekommen.“

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